Viele Einbrüche, eine miserable Aufklärungsquote –
wen wundert–s, wenn Menschen nervös werden und reagieren? Wen
wundert–s, dass manche es einer personell eher durchschnittlich
ausgestatteten Polizei alleine nicht mehr zutrauen, ihr Eigentum
wirkungsvoll zu beschützen? Wer das als Hysterie abtut, nimmt die
Sorgen der Menschen nicht ernst.
Deshalb muss man noch kein Freund von Bürgerstreifen sein. Zu
stark schwingt die Befürchtung mit, dass die die Spielregeln des
Rechtsstaates aushebeln: Der Schritt zu einer Art Bürgerwehr, die das
Gesetz in die eigene Hand nimmt, ist kein großer mehr, Gewalt gegen
einen Unschuldigen das stete Risiko.
Wenn der Innenminister davor warnt, auch weil das
Aufeinanderprallen mit Diebesbanden gefährlich sein kann, gehört das
zu seinen Amtspflichten. Er muss sich allerdings die Frage gefallen
lassen, warum das Vertrauen in die Polizei derart gelitten hat.
Was nachhaltiger wirkt als ein paar Patrouillengänge, ist eine
Kultur des besseren Hinsehens, das Ausschalten des
Gleichgültigkeits-Knopfes. Pflegen Sie Ihre Nachbarschaft. Und,
natürlich: Machen Sie Ihre Wohnung sicher.
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