ARD-DeutschlandTrend: Wenig Verständnis für lange Regierungsbildung

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64 Prozent der Bürger machen sich Sorgen, dass aufgrund der langen
Regierungsbildung wichtige innenpolitische Fragen nicht angegangen
werden. 63 Prozent sind der Meinung, dass Deutschland durch die lange
Regierungsbildung an Einfluss in der Europäischen Union einbüßt. 28
Prozent äußern Verständnis dafür, dass die Regierungsbildung so lange
dauert. 71 Prozent haben dafür kein Verständnis. Das hat eine Umfrage
des ARD-DeutschlandTrends von Montag bis Dienstag dieser Woche
ergeben.

Dass die SPD ihre Mitglieder über den Koalitionsvertrag abstimmen
lassen will, finden 58 Prozent der Befragten richtig. 38 Prozent
finden das nicht richtig. Bei den SPD-Anhängern finden 71 Prozent
richtig, dass die SPD ihre Mitglieder über den Koalitionsvertrag
abstimmen lassen will, 29 Prozent finden das nicht richtig. Die
Zustimmung befindet sich auf ähnlich hohem Niveau wie nach der
Bundestagswahl 2013. Damals (Dezember 2013) fanden 55 Prozent der
Befragten eine solche Abstimmung richtig, 41 Prozent fanden sie nicht
richtig.

51 Prozent der Befragten fänden es sehr gut bzw. gut, wenn Angela
Merkel weiterhin als Kanzlerin regieren würde (- 2 im Vgl. zum
Vormonat). 46 Prozent fänden eine erneute Kanzlerschaft Merkels
weniger gut bzw. schlecht (+1).

46 Prozent bewerten eine Koalition aus CDU/CSU und SPD als sehr gut
oder gut (+1). 52 Prozent fänden eine solche Koalition weniger gut
oder schlecht (+/-0). Bei den SPD-Anhängern sind die Werte
spiegelbildlich. 52 Prozent der SPD-Anhänger fänden eine Koalition
aus Union und SPD sehr gut oder gut, 46 Prozent weniger gut oder
schlecht. Die Unions-Anhänger befürworten eine Große Koalition
deutlich: Von ihnen fänden 73 Prozent eine Koalition aus Union und
SPD sehr gut oder gut, 26 Prozent weniger gut oder schlecht.

Zwei Drittel der Befragten sehen die Union bei den
Koalitionsverhandlungen in einer stärkeren Verhandlungsposition als
die SPD: 57 Prozent sagen, die CDU habe die stärkste
Verhandlungsposition bei den Koalitionsverhandlungen, 9 Prozent die
CSU. 21 Prozent sind der Auffassung, dass die SPD die stärkste
Verhandlungsposition hat.

Sollte es nicht zu einer Neuauflage der Großen Koalition kommen,
sprechen sich 40 Prozent der Befragten (-2 im Vergleich zum Vormonat)
für eine Minderheitsregierung von CDU/CSU aus, 56 Prozent (+2) für
Neuwahlen.

Befragungsdaten
– Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18
Jahren
– Fallzahl: 1.002 Befragte
– Erhebungszeitraum: 29.01.2018 bis 30.01.2018
– Erhebungsverfahren: Telefoninterviews (CATI)
– Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Dual Frame
– Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%

Die Fragen im Wortlaut:

Ich nenne Ihnen jetzt verschiedene Aussagen über die Dauer der
Regierungsbildung. Sagen Sie mir bitte jeweils, ob Sie dieser Aussage
eher zustimmen oder eher nicht zustimmen.

a. Durch die lange Regierungsbildung büßt Deutschland an Einfluss in
der Europäischen Union ein.
b. Ich habe Verständnis dafür, dass die Regierungsbildung so lange
dauert.
c. Ich mache mir Sorgen, dass aufgrund der langen Regierungsbildung
wichtige innenpolitische Fragen nicht angegangen werden.

Fänden Sie es sehr gut, gut, weniger gut oder schlecht, wenn Angela
Merkel auch weiterhin als Kanzlerin regieren würde?

In Berlin verhandeln derzeit die CDU/CSU und die SPD über die Bildung
einer Bundesregierung. Bitte sagen Sie mir, ob Sie eine Koalition aus
CDU/CSU und SPD sehr gut, gut, weniger gut oder schlecht fänden.

Angenommen, eine Neuauflage der großen Koalition aus CDU/CSU und SPD
kommt nicht zustande. Wie sollte es Ihrer Meinung nach dann
weitergehen? Sollten CDU und CSU eine Minderheitsregierung bilden
oder sollte es dann Neuwahlen geben?

Wer hat Ihrer Meinung nach die stärkste Verhandlungsposition bei den
Koalitionsverhandlungen: Die CDU oder die CSU oder die SPD?

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