Rheinische Post: Charlotte Knobloch sieht in Gauland-Äußerung zerstörerische Form von Populismus

Die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der
Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, sieht in den Äußerungen von
AfD-Chef Alexander Gauland zur NS-Zeit eine zerstörerische Form von
Populismus. „Einerseits darf man die permanenten Tabubrüche und
Provokationen der AfD nicht mit dem provozierten Widerspruch
belohnen. Andererseits dürfen wehrhafte Demokraten nicht zulassen,
dass die Grenzen des Sag- und Machbaren stetig verschoben werden.
Hinter dieser zerstörerischen Form des Populismus verbirgt sich Hass
und der bedroht unsere freiheitlichen Werte“, sagte die Präsidentin
der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern der
Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Montag). Die Relativierung der
NS-Zeit, des Vernichtungskriegs und des Holocaust in deutschem Namen
sei historisch gar nicht möglich. Gauland wisse also, wie falsch
und dumm seine Aussagen seien. „Dass der Fraktionsvorsitzende der
drittstärksten Kraft im Bundestag sich dennoch so äußert, weil er
dafür Zuspruch von seinen Parteimitgliedern und -anhängern erhält,
ist eine fatale Entwicklung“, so Knobloch. „Leider ist sein Kalkül,
an niederste völkisch-nationalistische Motive anzudocken, bisher
immer aufgegangen. Dass solche primitiven Manöver künftig nicht mehr
verfangen, sondern als plumpe, geschichtsblinde und
verantwortungslose Perfidie verhallen, ist eine Bewährungsprobe für
unsere Republik.“

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