Connemann/Stegemann: Antibiotika-Einsatz in der Tierhaltung mehr als halbiert

Arbeitsgruppe „Antibiotikaresistenz“ des Bundes
veröffentlicht Lagebild

Die Arbeitsgruppe „Antibiotikaresistenz“ des Bundes hat ein
„Lagebild zur Antibiotikaresistenz im Bereich Tierhaltung und
Lebensmittelkette“ veröffentlicht. Dazu erklären die stellvertretende
Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gitta Connemann, und der
Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung und Landwirtschaft, Albert
Stegemann:

Gitta Connemann: „Die weltweite Zunahme von Antibiotikaresistenzen
ist eine tickende Zeitbombe. Eine Welt ohne Antibiotika darf keine
Realität werden. Deshalb steht ihre Bekämpfung seit Jahren ganz oben
auf der politischen Agenda der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Dafür muss
der übermäßige Verbrauch von Antibiotika eingedämmt werden – bei Tier
und Mensch. Dafür haben wir 2011 für die Nutztierhaltung ein
Antibiotikaminimierungskonzept eingeführt. Es gibt rigorose
Meldepflichten. Antibiotika dürfen im Bereich der Tiermedizin nur
noch passgenau unter Einhaltung strengster Vorgaben eingesetzt
werden. Es wird auf Prävention und Hygiene gesetzt, um bakterielle
Erkrankungen von vornherein zu vermeiden. Der Erfolg gibt Politik,
Landwirtschaft und Tiermedizin Recht. Die Menge der in der
Nutztierhaltung eingesetzten Antibiotika sinkt seit Jahren drastisch.
In der Tiermedizin werden nur noch 43 Prozent an Antibiotika
gegenüber 2011 eingesetzt. Die Zahlen beweisen: Landwirtschaft und
Tiermedizin sind Teil der Lösung. Auf diesen Erfolgen ruhen wir uns
aber nicht aus. So werden wir die Verwendung von nachweislich für
Menschen besonders relevanten Wirkstoffen in der Tierhaltung noch
weiter einschränken. Der Weg der Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes
in der Tierhaltung im Sinne der –Deutschen
Antibiotika-Resistenzstrategie– (DART 2020) und des
–One-Health-Ansatzes– wird konsequent fortgesetzt. Denn wir müssen
die Human- und Veterinärmedizin zusammen betrachten und vernetzt
handeln, um Resistenzen zu vermeiden.“

Albert Stegemann: „Das Lagebild zeigt, dass die deutsche
Landwirtschaft und die Tierärzte ihrer Verantwortung gerecht werden.
Zwischen 2011 – dem ersten Jahr der Erfassung – und 2017 ging die
Gesamtmenge der abgegebenen Antibiotika in der Tiermedizin von 1.706
auf 733 Tonnen zurück. Das ist eine Reduzierung um deutlich mehr als
die Hälfte (minus 57 Prozent). Klar ist aber auch: Kranke Tiere
müssen behandelt werden, das ist Bestandteil des Tierschutzes. Dazu
gehört es auch, besonders tierwohlorientierte Ställe der Zukunft
gezielt zu fördern. Wir brauchen dafür einen Bestandsschutz
genehmigter Tierhaltungsanlagen bei Modernisierungsmaßnahmen zu
Tierwohlzwecken. Dieser Aspekt muss ein Baustein der nationalen
Nutztierstrategie sein, bei deren Weiterentwicklung wir
Bundesministerin Julia Klöckner unterstützen.“

Hintergrund:

Die Arbeitsgruppe „Antibiotikaresistenz“ besteht aus Vertretern
des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), dem Bundesamt für
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), sowie Vertretern
des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Das
Lagebild bündelt bereits früher veröffentlichte Daten und bietet
somit erstmals einen Überblick zu Entwicklungen im Zeitraum der Jahre
2011 bis 2017.

Pressekontakt:
CDU/CSU – Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: pressestelle@cducsu.de

Original-Content von: CDU/CSU – Bundestagsfraktion, übermittelt durch news aktuell