Vor dem Hintergrund der Verzögerungen bei der
Räumung des ehemaligen Salzstocks Asse II hat die Bürgerinitiative
„AufpASSEn e.V.“ der Bundesregierung vorgeworfen, unnötig Zeit
verstreichen zu lassen.
Nach dem bislang nicht veröffentlichten Rahmenterminplan des
Bundesamts für Strahlenschutz, der der Sendung „Menschen und
Schlagzeilen“ im NDR Fernsehen vorliegt, soll die Räumung der Asse
deutlich später beginnen als bisher erwartet. Der Terminplan wurde
von der Firma „Arcadis Deutschland GmbH“ im Auftrag des Bundesamtes
erstellt. Danach kann mit der Rückholung der Fässer nicht vor dem
31.12.2036 begonnen werden. Beim Start des Projektes im Jahr 2010 war
die Bundesregierung noch davon ausgegangen, dass die Arbeiten
spätestens bis 2028 abgeschlossen werden könnten. Nach dem
vorliegenden Rahmenterminplan soll nun erst 2029 entschieden werden,
ob der Atommüll tatsächlich aus dem Bergewerk herausgeholt werden
kann. Vor dem Hintergrund eines unkontrollierbaren Wassereinbruchs in
der Asse scheint das Gelingen der Rückholung angesichts der
Verzögerungen ungewiss. Das Bundesamt für Strahlenschutz bestätigte
die Informationen aus dem Terminplan gegenüber „Menschen und
Schlagzeilen“. Eine Stellungnahme des Bundesumweltministeriums steht
noch aus.
Der Sprecher der Initiative „AufpASSEn e.V.“, Udo Dettmann,
äußerte gegenüber „Menschen und Schlagzeilen“ deutliche Kritik. Es
sei ein Ausdruck mangelnder Transparenz und
Öffentlichkeitsbeteiligung, dass der aktuelle Terminplan unter
Verschluss gehalten werde, statt ihn frühzeitig mit den Bürgern zu
besprechen, so Dettmann
Die vom Bundesamt geplante Phase der Faktenerhebung vor Beginn der
Räumung bezeichnete Dettmann als „Zeitverschwendung“. Es sei ohnehin
davon auszugehen, dass sich die eingelagerten Fässer mit Atommüll in
einem „desaströsen Zustand“ befänden und die Rückstände mit Baggern
beseitigt werden müssten. Vor dem Hintergrund eines drohenden
Einsturzes der Asse sagte Dettmann: „Ein Nichtstun birgt eine große
Gefahr.“ Vom neuen Bundesumweltminister Peter Altmaier erwarte die
Bürgerinitiative ein sehr schnelles Handeln.
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