Die Zeiten, in denen die Mehrheit der Chinesen das
Gefühl hatte, ihr Leben habe sich in den vergangenen Jahren
verbessert und werde dies auch weiterhin tun, sind vorbei.
Gleichzeitig merken sie, dass materieller Fortschritt allein nicht
glücklich macht. Damit driftet die öffentliche Meinung in Richtung
jener Frage, welche die Pekinger Führung mehr fürchtet als jede
andere: die Systemfrage. Direkte Angriffe auf die
Ein-Partei-Herrschaft wissen Zensoren und Propagandisten zwar noch
immer effektiv abzufedern. Doch in vielen Bereichen des täglichen
Lebens sind die Missstände so groß, dass die Chinesen sich
grundsätzlichere Gedanken machen. Galt nicht einmal die Devise, dass
China die Ziele, die es sich setzt, auch erreichen kann? Warum tut es
das dann nicht?
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