Frauen in Afghanistan bauen gemeinschaftlich „Aloe Vera“ an / Zusätzlicher Ertrag neben Gemüse und Obst – Shelter Now finanzierte Gewächshaus

Seit Jahrtausenden sind ihre Blätter als
heilkräftig bekannt: Aloe Vera. Auch die 16 Frauen aus der
Agrargenossenschaft Saodat im Westen Afghanistans wissen um die
Wirkung des Pflanzensafts bei Hautverletzungen, Sonnenbrand und
Entzündungen. Weil das warme und trockene Klima gute Bedingungen für
Aloe Vera bietet, bauen sie im gemeinschaftlich betriebenen
„Frauengarten“ neben Obst und Gemüse nun auch die Heilpflanze an.

Im November setzten die Bäuerinnen 320 Jungpflanzen ins
Gewächshaus, das aus Mitteln des internationalen christlichen
Hilfswerks Shelter Now ein Stegplatten-Dach, eine Folienfront und
eine Tröpfchenbewässerung erhielt. Die Pflanzen finanzierte die
Frauenvereinigung aus dem Anbau und der Verarbeitung von Obst und
Gemüse. „Die Bewässerung ist ideal, weil die Aloe Vera nur wenig
Wasser, einen gleichmäßig warmen Standort und viel Licht benötigt“,
erklärt Shelter Now-Landwirtschaftsexpertin Gudrun Göttler, die die
Erzeugergemeinschaft begleitet. Das Gewächshaus schützt die Pflanzen
vor dem kalten afghanischen Winter.

Der Anbau der Aloe Vera, die ursprünglich von der arabischen
Halbinsel stammt, hat sich weltweit zu einem großen Wirtschaftszweig
entwickelt – mit steigender Nachfrage. Das aus den Blättern gewonnene
Extrakt wird nicht nur als Heilmittel, sondern auch zur Hautpflege,
in After-Sun-Lotionen und sogar in der Getränkeindustrie verwendet.
Die Ernte aus dem „Frauengarten“ verkauft ein Vertragshändler an
einen Getränkehersteller in der Provinzhauptstadt Herat sowie in den
Iran zur Verarbeitung in der Kosmetikindustrie.

Eine Aloe Vera-Pflanze kann zwölf Jahre genutzt und viermal
jährlich geerntet werden, so Göttler. Neue Jungpflanzen könnten die
Bäuerinnen verkaufen oder die Anbaufläche vergrößern. Die Expertin
rechnet mit 40 Prozent mehr Gewinn als beim Gemüsebau. Dieser solle
aufgrund der dafür nicht optimalen Klima- und Bodenverhältnisse etwas
reduziert, Obstbau jedoch unvermindert beibehalten werden. Gute
Ergebnisse erzielen die Frauen nach den Worten Göttlers inzwischen
auch mit Luzerne und dem Mästen von Schafen.

Shelter Now ist ein internationales Hilfswerk mit
Koordinierungsbüro in Deutschland. Von 1983 bis 2016 war es in
Pakistan tätig. 1988 begann die Arbeit in Afghanistan, 2014 in der
Autonomen Region Kurdistan (Nord-Irak). Der Name der Organisation in
Deutschland lautet „Shelter Now Germany e.V.“. Shelter Now finanziert
seine Hilfsaktionen zu einem großen Teil aus privaten Spenden. Die
effiziente und projektbezogene Verwendung der Mittel wird Shelter Now
durch das Deutsche Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI) mit dem
Spendensiegel bescheinigt.

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