1150 Tonnen Sonnenblumenkerne senden den USA ein
klares Zeichen: Zwei Tage nachdem Donald Trump das Atomabkommen mit
Iran aufgekündigt hat, schickt China einen Güterzug mit eben diesen
1150 Tonnen nach Iran. Damit wird die 8352 Kilometer lange neue
Zugverbindung zwischen der nordchinesischen Stadt Bayannur und
Teheran eröffnet. In 15 Tagen soll der Zug ankommen und so 20 Tage im
Vergleich zum Seeweg einsparen. Die US-Sanktionen gegen Iran treffen
die dortige Wirtschaft hart, aber auch viele Firmen aus Europa sind
betroffen. In China und Russland öffnen sich gleichzeitig neue
Möglichkeiten. Schon kursieren Pläne, dass die staatliche China
National Petroleum Corporation die geplanten milliardenschweren
Investitionen des französischen Total-Konzerns zur Erschließung des
größten Gasfeldes der Welt, South Pars, übernehmen könnte, das
teilweise in Iran liegt. Seit 2006 hat sich Chinas Handel mit Iran
auf 28 Milliarden Dollar jährlich verdreifacht. Der größte Teil der
iranische Ölexporte im Wert von elf Milliarden US-Dollar geht bereits
jetzt nach China. Die Brutalität, mit der die USA unter Präsident
Trump die Weltordnung umbauen, hinterlässt viele Scherben. Gekettet
an den Kriegstreiber, steckt Europa in einer Zwickmühle: Sich von den
USA zu emanzipieren, fordert unbequeme Entscheidungen und die
Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Tut es Europa nicht,
kehren andere die Scherben auf.
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