Mehr als zwei Millionen Binnenflüchtlinge leben
im Irak unter furchtbaren Bedingungen. Einige sind in ihre Heimatorte
zurückgekehrt, doch dort ist die Sicherheit noch nicht gewährleistet,
außerdem gibt es oft keinen Strom, kein Wasser und keine medizinische
Grundversorgung. Aufgrund des großen Bedarfs an medizinischer Hilfe
koordiniert Roland Schwanke für action medeor die Versorgung der
Gesundheitsstationen vor Ort im nordirakischen Erbil. „In den
Krankenhäusern in Erbil selbst herrscht absoluter Notstand. In der
städtischen Roß Halat-Klinik können die Patienten nicht versorgt
werden. Es gibt kaum Medikamente und das notwendige medizinische
Equipment ist nicht funktionsfähig oder gar nicht vorhanden“,
berichtet Roland Schwanke am Mittwoch bei seinem Besuch in
Tönisvorst. „Und trotzdem kommen jeden Tag 800 Patienten, die
dringend medizinisch versorgt werden müssten.“
Aufgrund der desolaten Zustände will action medeor die Klinik über
einen Zeitraum von mindestens einem Jahr komplett ausstatten. „Weil
die meisten Hilfsorganisationen vor allem in den Flüchtlingslagern
tätig sind, gibt es für die Gesundheitseinrichtungen in den Städten
kaum Unterstützung“, beschreibt Roland Schwanke die Situation. „In
Erbil allein haben um die 250.000 Flüchtlinge bei Gastfamilien
Unterschlupf gefunden. Viele von ihnen müssen medizinisch versorgt
werden.“ Er ist für action medeor im Dezember 2017 nach Erbil
gegangen, um die Medikamentenhilfe vor Ort direkt zu koordinieren.
„Das ist auch dringend nötig, um dafür zu sorgen, dass die
Medikamente auch tatsächlich die Hilfsbedürftigen erreichen“, sagt
der ehemalige Krankenpfleger. Er ist seit über siebzehn Jahren für
Nichtregierungsorganisationen in Kriegs- und Katastrophengebieten im
Einsatz. Er kümmert sich um alle formellen Angelegenheiten wie die
Einfuhr der Medikamente oder die Registrierung von action medeor,
stimmt sich mit dem Gesundheitsministerium und anderen
Hilfsorganisationen ab, stellt den Bedarf in den verschiedenen
Gesundheitseinrichtungen fest.
Neben seiner Hilfe für den Irak leistet das Medikamentenhilfswerk
unter anderem akute Nothilfe im Südsudan, in Somalia, im Kongo und im
Jemen. Die Finanzierung der Hilfe bereitet Bernd Pastors,
Vorstandsvorsitzender von action medeor, allerdings Sorgen. „Wir sind
für unsere Hilfe dringend auf Spenden angewiesen.“
Der Irak war 2014 nach Jahrzehnten mit Sanktionen und Krieg von
der IS-Miliz terrorisiert worden. Zeitweise stand ein Drittel des
Staatsgebiets unter Kontrolle der Dschihadisten. Im Dezember wurde
der Sieg über den IS verkündet. Noch immer warten über zwei Millionen
Binnenvertriebene auf die Rückkehr in ihre Häuser. action medeor hat
bisher Hilfe im Wert von 1,15 Millionen Euro für die Menschen im Irak
geleistet.
BIC: SPKRDE33; IBAN: DE78320500000000009993 Stichwort: „Hilfe für
den Irak“
Oder per Online-Spende unter www.medeor.de/spenden
Foto zum Download unter www.medeor.de/presse.
BU: Roland Schwanke auf Stippvisite bei action medeor. Um die
Medikamentenhilfe für den Irak besser zu koordinieren, arbeitet er
für action medeor im nordirakischen Erbil. Am 29. Mai geht es wieder
zurück. (© action medeor)
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