Stuttgarter Zeitung: Hooligans bei der Fußball-Weltmeisterschaft: 203 Gefährderansprachen und ein Ausreiseverbot

Um die Gewaltbereitschaft deutscher Hooligans
bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland vorzeitig einzudämmen,
haben die Polizeien der Bundesländer mögliche Krawallmacher fest ins
Visier genommen. Nach Informationen von „Stuttgarter Zeitung“ und
„Stuttgarter Nachrichten“ (Donnerstag) wurden bisher bundesweit 203
sogenannte Gefährderansprachen vorgenommen – bei denen unfriedliche
Fußballfans vorab schriftlich auf die Folgen möglichen Fehlverhaltens
aufmerksam gemacht werden.

Ferner gab es bisher eine Meldeauflage und acht
„pass-/personalausweisbeschränkende Maßnahmen“ – zudem wurde einem
Fan die Ausreise untersagt. Dies teilte die bei der
nordrhein-westfälischen Polizei angesiedelte Zentrale
Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS), die für die bundesweite
Koordination der Sicherheit im Zusammenhang mit Sportveranstaltungen
zuständig ist, auf Anfrage mit.

Ein Sprecher der Polizei Nordrhein-Westfalen erklärte das
bisherige Ausbleiben großer Fanausschreitungen mit internationaler
Beteiligung mit den Gegebenheiten in Russland: „Im Vergleich zur
Fußball-EM 2016 in Frankreich gestaltet sich eine mögliche Anreise
nach Russland ungleich schwerer“, sagte er den beiden Zeitungen. Die
Kosten und der Aufwand seien höher – ferner benötige der WM-Besucher
ein Visum oder eine Fan-ID, um nach Russland einreisen zu können.

„Zudem werden in der Störerszene auch das Verhalten russischer
Sicherheitskräfte und die Gewaltbereitschaft der russischen
Hooliganszene diskutiert“, so der Sprecher. „Wir gehen davon aus,
dass die Anreise eines geschlossenen gewaltbereiten deutschen Mobs
von mehreren hundert Personen unwahrscheinlich ist.“ Sofern Störer
einzeln oder in Kleingruppen anreisen, „halten wir sie im Blick, um
ein geschlossenes Auftreten in Russland zu verhindern.“ Dies habe
sich auch bei der Begegnung der deutschen Mannschaft gegen Mexiko
bestätigt.

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