Mit einer neuen „Kultur der Offenheit“, einer
Vorstellungstour der Parteiführung durch alle Landesverbände, sowie
mit der „Kunst des Zuhörens“ hofft die Linkspartei nach ihrem
Göttinger Parteitag verlorenes Vertrauen zurück und neue Erfolge zu
gewinnen. Das kündigte die neue Vorsitzende der Partei, Katja
Kipping, in einem Interview mit der „Leipziger Volkszeitung“
(Montag-Ausgabe) an. Die neue Führung muss die Kunst des Zuhörens zu
praktizieren. „Wir werden bald eine Tour durch alle Bundesländer, zu
allen Landesverbänden unternehmen, uns vorstellen und die Vorschläge
unserer Basis aufnehmen“, sagte Kipping. Sie wolle zudem im Internet
einen Blog für Vorschläge unser Mitglieder und Sympathisanten
einrichten. „Der Schlüssel zum Erfolg ist für uns eine Kultur der
Offenheit und ein Gestus: Fragend schreiten wir voran“, meinte die
Parteichefin. Entschieden widersprach sie der Auffassung in
ostdeutschen Parteikreisen, mit der kontroversen Spaltungsdebatte und
der Wahlniederlage des ostdeutschen Reformer-Kandidaten Dietmar
Bartsch sei der traditionelle Ost-Teil der Linken abserviert worden.
Wer dergleichen behaupte müsse auf einem anderen Parteitag gewesen
sein. „Wir haben eine Führung gewählt, die die Partei in der ganzen
Breite abbildet. Matthias Höhn aus Sachsen-Anhalt ist als neuer
Bundesgeschäftsführer mit einem richtig guten Ergebnis gewählt
worden.“ Die Linke müsse, nach Ansicht Kippings, unter anderem
Lobbyistin der Leiharbeiterinnen, der Schlecker-Frauen, der
Solo-Selbständigen am Laptop, der Erwerbslosen sein, die auf dem
Ämtern gedemütigt würden oder Angestellte, die in der gleichen
Arbeitszeit immer mehr leisten müssen. Mit Blick auf die Frage nach
der nächsten Spitzenkandidatur bei der Linkspartei für die
Bundestagswahl äußerte sich Kipping hoffnungsvoll, dass unter anderem
auch Oskar Lafontaine, Gregor Gysi und Sahra Wagenknecht „eine
wichtige Rolle spielen“ würden. Wagenknecht sagte dazu der Leipziger
Volkszeitung: „Diese Frage ist für mich offen. Natürlich werde ich
mich massiv dafür einsetzen, dass wir ein möglichst gutes Ergebnis
bei der Bundestagswahl erzielen.“ Gysi meinte zu dieser Frage
gegenüber der LVZ: „Ich werde noch mal mit Oskar reden.“
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