Gauck versucht ja nicht, sexuelle Übergriffe,
männliche Geschmack- und Gedankenlosigkeiten zu bagatellisieren. Er
wertet erniedrigende Erfahrungen von Frauen nicht ab. Macht nicht
lächerlich. Bedient keine Vorurteile. Er vertritt lediglich behutsam
wie nachvollziehbar die Meinung, Deutschland sei keineswegs ein Land
mit grapschenden Verbalerotikern, lüsternen Bürohengsten und
primitiven Herrenwitzen. Gauck ordnet ein, ohne auf den Empörungszug
aufzuspringen. Gauck muss sich nicht den Vorwurf gefallen lassen,
der Geschlechtergerechtigkeit im Weg zu stehen und sexistische
Strukturen zu erhalten. Nur weil er so frei ist, in einer furiosen
Sexismus-Debatte kühlen Kopf zu bewahren.
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