Die Bayerische Staatsregierung hat ein
Förderprogramm zum Erhalt und zur Verbesserung der ärztlichen
Versorgung im ländlichen Raum aufgelegt. Für das Jahr 2012 wurden dem
Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (StMUG) dafür
4,5 Millionen Euro im Nachtragshaushalt zur Verfügung gestellt. Dr.
Max Kaplan, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK), sieht
darin einen wichtigen Schritt zur Realisierung seiner jahrelangen
Forderungen nach einer auch in Zukunft qualitativ hochwertigen und
flächendeckenden medizinischen Versorgung in allen Landesteilen
Bayerns. „Angesichts des demografischen Wandels muss es uns allen ein
besonderes Anliegen sein, schon jetzt die Weichen richtig zu stellen.
Dies haben wir auch jüngst am diesjährigen Deutschen Ärztetag in
Nürnberg nochmals bekräftigt“, so Kaplan.
Mit den zusätzlichen Finanzmitteln will das StMUG konkrete
Maßnahmen zum Erhalt und zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung
unterstützen. Im Einzelnen geht es um die Förderung innovativer
medizinischer Versorgungskonzepte sowie teamorientierter Projekte, um
die Förderung der Niederlassung von Hausärztinnen und -ärzten auf dem
Land sowie um ein Stipendienprogramm für Medizinstudierende.
Gefördert werden sollen insbesondere Ärztehäuser mit besonders
familienfreundlichen Arbeitszeiten, Gemeinschaftspraxen mit
fachärztlicher Satellitenpraxis oder neue Organisationsformen im
Bereitschaftsdienst. „Die Versorgungsstrukturen müssen sich wandeln,
wenn immer weniger junge Ärztinnen und Ärzte ihre Zukunft in einer
Einzelpraxis sehen, weil sie etwa das wirtschaftliche Risiko nicht
eingehen können bzw. wollen, mehr Wert auf eine ausgeglichene
Work-Life-Balance legen sowie die Berufsausübung im Team, in Teilzeit
oder im Angestelltenverhältnis bevorzugen“, erklärte Bayerns
Ärzte-Chef. Junge Ärztinnen und Ärzte entschieden sich immer weniger
für eine Niederlassung außerhalb der Ballungszentren. Daher sei es
absolut begrüßenswert, dass das StMUG durch finanzielle Anreize die
Entscheidung für eine Niederlassung als Arzt im ländlichen Raum
fördere und die Praxisgründung erleichtere. „Der Arztberuf muss auch
weiterhin attraktiv bleiben. Mit dem neuen Förderprogramm hat die
Politik einen wichtigen Beitrag hierzu geleistet und die
Herausforderungen, die die Patientenversorgung einer immer älter
werdenden Gesellschaft mit sich bringt, erkannt“, so Kaplan. Zugleich
müsse man den Wunsch nach modernen Arbeitsbedingungen und die
Bedürfnisse junger Ärztinnen und Ärzte ernst nehmen.
Pressekontakt:
Bayerische Landesärztekammer
Pressestelle
Dagmar Nedbal
Mühlbaurstraße 16
81677 München
Telefon: 089 4147-268
Fax: 089 4147-202
E-Mail: presse@blaek.de
www.blaek.de