Bundestagswahl 2013: Soziale Medien werden im Wahlkampfüberschätzt

Die Aktivitäten der Politiker im Netz werden den
Ausgang der Bundestagswahl viel weniger beeinflussen als vermutet:
Nicht einmal jeder fünfte Wahlberechtigte in Deutschland möchte über
soziale Medien wie Facebook und Twitter von Parteien und
Volksvertretern angesprochen werden. Das ergab eine repräsentative
Umfrage von Infratest Dimap im Auftrag von wahllos.de, dem
Nichtwähler-Portal der Axel Springer Akademie, und der Initiative
ProDialog.

61 Prozent der potentiellen Wähler geben dabei an, soziale Medien
gar nicht zu nutzen. Lediglich 19 Prozent der Befragten möchten über
Soziale Medien im Wahlkampf angesprochen werden.

Bei der Frage, welche Politiker über Soziale Medien wahrgenommen
würden, belegt Angela Merkel mit mageren fünf Prozent Platz eins.
Dahinter folgt Peer Steinbrück, ihn nahmen nur drei Prozent der
Befragten über soziale Medien wahr. Jeweils ein Prozent nannten
Sigmar Gabriel, Peter Altmaier, Horst Seehofer, Jürgen Trittin oder
Volker Beck.

Auch für eine generelle Steigerung des Interesses an Politik
erscheinen Soziale Medien kaum geeignet. Die Möglichkeit, stärker als
bisher mit Politikern über soziale Medien diskutieren zu können,
würde nur bei zwölf Prozent der Befragten das Interesse an Politik
steigern.

Die Umfrage wurde gemeinsam von der Axel Springer Akademie und der
überparteilichen Initiative ProDialog in Auftrag gegeben.

Das Online-Magazin www.wahllos.de ist ein Projekt der Axel
Springer Akademie. 18 Journalistenschüler beschäftigen sich bei dem
Digitalprojekt mit Nichtwählern und ihren Motiven sowie den Gründen
für die zurückgegangene Wahlbeteiligung. „Soziale Medien galten
mitunter als wichtige Plattformen, um mehr Interesse an der Politik
zu schüren. Um das zu überprüfen, haben die Journalistenschüler der
Axel Springer Akademie die Umfrage mit in Auftrag gegeben und das
Ergebnis auf www.wahllos.de analysiert“, sagt Martin Heller,
Crossmedia-Leiter der Akademie.

Die Initiative ProDialog führt im Rahmen der Bundestagswahl
verschiedene Aktionen zur Motivation von Nicht-, Jung- und
Erstwählern durch. Die Vorsitzende der Initiative ProDialog, Kerstin
Plehwe, betont: „Die Umfrage zeigt, dass soziale Medien im Wahlkampf
nur bedingt wahrgenommen werden. Die Nutzung unterschiedlicher
Kommunikationskanäle und der persönlich Kontakt mit dem Wähler ist
und bleibt im Wahlkampf entscheidend.“

Eine ausführlichere Auswertung der Studie finden Sie bei
wahllos.de unter http://wahllos.de/social-media-im-wahlkampf/static,A
uswertungStudie_de.htm

Pressekontakt:
Axel Springer Akademie: Martin Heller, Tel. +49 30 2591 78814,
martin.heller@axelspringer.de

Initiative ProDialog: Lars Stephan, Tel. +49 30 2061 7943,
stephan@prodialog.org