In der Eurodebatte warnt Außenminister Guido
Westerwelle (FDP) eindringlich vor einer Renationalisierung. Im
Interview mit dem „Tagesspiegel am Sonntag“ warf er
CSU-Finanzminister Markus Söder vor, Ressentiments gegenüber
Deutschland im europäischen Ausland zu schüren. Er habe den Eindruck,
sagte Westerwelle, durch Debattenbeiträge wie die von Söder würden
„unsere europäischen Nachbarn mutwillig diffamiert, nur um
innenpolitisch Stimmung zu machen“. Söder hatte wegen der schleppend
vorankommenden Reformen in Griechenland vor wenigen Tagen gefordert,
„an Athen muss ein Exempel statuiert werden“. Solche „Entgleisungen“,
sagte der Außenminister, seien „geeignet, das falsche Klischée des
hässlichen Deutschen zu verbreiten“. Wer die „Keule der
Renationalisierung“ schwinge, der müsse wissen, dass sie zum Bumerang
werde, der Deutschland Wohlstand koste und Arbeitsplätze gefährde.
Wenn er so etwas höre, sagte Westerwelle, „schüttelt es mich“.
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