Beim EU-Gipfel sollten sich die politisch Verantwortlichen wie lange diskutiert und nun auch geplant darauf einigen, das eingefrorene russische Vermögen teilweise als Hilfe für die Ukraine zu verwenden. Sie würden nicht nur Kiew weiter unterstützen können, sondern sich selbst auch bei der Finanzierung der Hilfen entlasten und damit dem russischen Autokraten Wladimir Putin genauso wie US-Präsident Donald Trump ein eindeutiges Signal senden. Durchschlagen sie nach Monaten aber nicht den von ihnen selbst geschnürten gordischen Knoten, wird es immer schwerer, den solidarischen Worten in Richtung Ukraine auch Taten folgen zu lassen. Denn das Engagement der kriegsmüden Europäer lässt nach. Und ohne die eingefrorenen Milliarden müssen sie selbst ihre ohnehin angespannten Etats weiter belasten. Zudem würde Kanzler Friedrich Merz mal wieder als jemand dastehen, der den Mund zu voll genommen hat. Schließlich hat er beim jüngsten Treffen der EU noch versprochen, Europa würde sich schon einigen.
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