Jugendämter leiten immer häufiger Heimerziehung ein

Für 53 300 Kinder oder Jugendliche in
Deutschland haben die Jugendämter im Jahr 2016 eine Erziehung in
einem Heim oder in einer anderen betreuten Wohnform eingeleitet. Wie
das Statistische Bundesamt (Destatis) zum heutigen Internationalen
Tag der Kinderrechte mitteilt, waren das 20 % mehr neue
Heimerziehungen als im Vorjahr. Im Vergleich zu 2014 betrug der
Zuwachs sogar 50 %.

Besonders stark war der Anstieg in der Altersgruppe der männlichen
16- und 17-Jährigen: Hier hat sich die Zahl der begonnenen
Heimerziehungen von 7 000 im Jahr 2014 über 14 400 im Jahr 2015 auf
21 600 mehr als verdreifacht. Damit stellten diese Altersjahrgänge
mehr als die Hälfte (57 %) aller begonnenen Hilfen für Jungen und
junge Männer. Ein Grund für das Plus dürfte die hohe Zahl der
unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge der letzten Jahre sein.

Kinder, die zu ihrem eigenen Schutz oder aufgrund widriger
Umstände nicht mehr in der Familie versorgt werden können, haben nach
Artikel 20 der UN-Kinderrechtskonvention einen Anspruch auf
staatlichen Schutz und Beistand. Dazu zählt auch die Sicherstellung
ihrer Betreuung in Heimen oder anderen Wohnformen. Nach Artikel 22
der Konvention gilt dies gleichermaßen für Flüchtlingskinder, die von
der Familie getrennt leben.

Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und
Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes
unter http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.

Weitere Auskünfte gibt:
Dorothee von Wahl,
Telefon: +49 (0) 611 / 75 81 41
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