Michalk: Neue Notrufnummer bietet auch Frauen mit Behinderungen schnell erste Hilfe

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder hat am
heutigen Mittwoch den Startschuss für das bundesweite Hilfetelefon
für Frauen gegeben. Ab sofort gibt es für Gewaltopfer eine direkte
und anonyme Anlaufstelle, die zudem barrierefrei ist. Dazu erklärt
die Beauftragte für Menschen mit Behinderungen der CDU/CSU-Fraktion
im Deutschen Bundestag, Maria Michalk:

„Gewalt gegen Frauen ist leider keine Ausnahme. Die Dunkelziffer
der Übergriffe ist hoch, weil diese sich oftmals auch innerhalb der
Familie ereignen. Frauen mit Behinderung sind doppelt so häufig von
sexueller oder körperlicher Gewalt betroffen als Frauen ohne
Behinderung. So haben rund 75 Prozent der gehörlosen Frauen
mindestens einmal oder mehrfach in ihrem Leben Gewalt erfahren.

Deutschland hat bereits ein gut ausgebautes Hilfesystem für die
Betroffenen aufgebaut. In Frauenhäusern und Beratungsstellen werden
sie aufgenommen und beraten. Allerdings finden viele Opfer erst spät
in diese Einrichtungen, weil die Hemmschwelle groß ist. Insbesondere
Frauen mit Behinderungen können nicht alle bestehenden Einrichtungen
nutzen, weil nicht überall Gebärdendolmetscher vor Ort sind oder weil
bauliche Hürden den Zugang für Rollstuhlfahrerinnen verhindern.

Das neue Hilfetelefon berät anonym, kostenfrei und vor allem
barrierefrei. Kompetente Beraterinnen sind rund um die Uhr unter der
bundesweit einheitlichen Rufnummer 08000 116 016 erreichbar und
vermitteln an geeignete Anlaufstellen vor Ort. Besonders Frauen mit
Behinderung können über diese Notrufnummer schneller als bislang
aufgefangen und an Einrichtungen, die speziell auf ihre Behinderung
eingehen können, vermittelt werden. Für die betroffenen Frauen ist
dieses Angebot ein wichtiger Schritt, um rasch Hilfe in der Not zu
erhalten.“

Hintergrund:

Der Bundestag hatte am 1. Dezember 2011 einstimmig den
Gesetzentwurf zur Einrichtung des Frauenhilfetelefons beschlossen.
Das Gesetz zur Einrichtung und zum Betrieb trat am 14. März 2012 in
Kraft. Das bundesweite Hilfetelefon wird beim Bundesamt für Familie
und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) in Köln eingerichtet.
Dort sind qualifizierte Beraterinnen eingestellt sowie eine Datenbank
als Grundlage für die Weitervermittlung zu Beratungsstellen und
Frauenhäusern aufgebaut worden.

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