Der katholische Wohlfahrtsverband Caritas muss sich
von einem Vorzeige-Projekt trennen. Das ökologisch betriebene Gut
Glüsig (Landkreis Börde) mit Sachsen-Anhalts größter Bio-Schlachterei
steht zum Verkauf. „Wir konnten das Gut leider nicht wirtschaftlich
stabil führen“, bestätigt Verena Müller, Geschäftsführerin des
Caritas-Regionalverbandes Magdeburg, der in Halle erscheinenden
Mitteldeutschen Zeitung (Montagausgabe). Nach Informationen der
Zeitung gibt es aktuell Verhandlungen mit einem Landwirt aus
Mansfeld-Südharz. Der Betrieb hat ein Dutzend Mitarbeiter. Hinzu
kommen 14 seelisch behinderte Menschen, die durch Hilfstätigkeiten
eine feste Tagesstruktur bekommen sollen. Der Betrieb mit 135 Hektar
Ackerfläche und Grünland erfüllt die strengen Kriterien des
Öko-Verbundes „Bioland“. Die Schlachterei wurde 1998 errichtet.
Fleisch- und Wurstwaren werden über einen Hofladen, einen mobilen
Verkaufsstand und eine eigene Verkaufsfiliale in Magdeburg
vertrieben. Magdeburgs katholischer Bischof Gerhard Feige ist als
Schirmherr des Fördervereins engagiert. „Wir haben das mit viel
Herzblut betrieben, aber es geht nicht mehr“, bedauert
Geschäftsführerin Müller. Da es auch nicht gelungen sei,
Kooperationspartner zu finden, bleibe nur der Verkauf. „Wir werden
uns auf unser Kerngeschäft konzentrieren, unsere soziale Arbeit mit
Beratungen und ambulanter Pflege.“
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