Gut, wer hätte nicht gedacht, dass Industrieköpfe die Nähe zur Macht suchen, der die bisher ausgegebenen „Werte“ zum Opfer fallen. Als etwa Pride Zeitgeist war, gab s LGBTQ-Kollektionen von Apple. Heute spendet dessen Chef Tim Cook – selbst schwul – mit weiteren Tech-Größen Millionen für die Amtseinführung des queerfeindlichen Trump.
Bei aller moralischer Flexibilität ist aber bemerkenswert, dass Zuckerberg mit der Entscheidung, Musk nachzuahmen, ein großes Risiko eingeht: Seit sich X nach dem Wegfall von Tools zur Qualitätssicherung zu einer Kloake für Sifftiraden von Fascho-Claqueuren und Musk-Speichelleckern entwickelt hat, laufen Anzeigenkunden und User davon.
Doch an der Seite des neuen Präsidenten wird man sich künftig auch mit Kloakenkind Musk wieder sehen lassen können. In anderen Branchen merkt man die Wende schon: Die sechs größten US-Banken haben ihre Klimaallianz aufgekündigt, um Fossilprojekte wieder leichter zu finanzieren. Trump gefällt das. So scheint auch Zuckerbergs Kalkül langfristig zu sein: Die Kunden kommen zurück. Eines hat sich in der Geschichte des Kapitalismus immer als wahr erwiesen: Kapital sucht Nähe zur Macht und umgekehrt – auch im Faschismus.
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