neues deutschland: Datenschützer Weichert: Kfz-Notrufsystem „eCall“ kann Fahrzeuge schnell zur Datenschleuder machen

Der Datenexperte Thilo Weichert befürchtet einen
Missbrauch des Kfz-Notrufsystems „eCall“, das ab April verpflichtend
in alle neuen Personankraftwagen eingebaut wird. „Die bordeigene
–eCall—Einheit ist als Schnittstelle zwischen Auto und Internet
konzipiert. Das aus Datenschutzsicht ursprünglich weitgehend neutrale
Auto wird so schnell zur Datenschleuder“, schreibt Weichert in einem
Gastbeitrag für die in Berlin erscheinende Tageszeitung „neues
deutschland“ (Freitagausgabe). Halter und Fahrer könnten sich zwar
aussuchen, welche Zusatzdienste sie über das System in Anspruch
nehmen. Allerdings ist nach Auffassung des ehemaligen
Datenschutzbeauftragten von Schleswig-Holstein zu befürchten, dass
„sich das Datenabsaugen, das wir vom Internet kennen, hier
wiederholt“: Schon heute würden sich Hersteller bei teuren Fahrzeugen
Pauschaleinwilligungen zur Übermittlung von Fahrdaten geben lassen.
„Von einem ausgeprägten Datenschutzbewusstsein ist bei manchen
Herstellern heute noch wenig zu erkennen“, meint Weichert.

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