neues deutschland: Institut für diskriminierungsfreie Bildung fordert verpflichtende Lehrerfortbildung zu Rassismus

Die Leiterinnen des Instituts für
diskriminierungsfreie Bildung, Josephine Apraku und Jule Bönkost,
fordern im Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung
„neues deutschland“ (Freitagausgabe), dass der Berliner Senat
verpflichtende Fort- und Weiterbildungen für Lehrer zum Thema
Rassismus einführt. Darüber hinaus solle „Diskriminierungskritik
verpflichtender Teil der Lehrenden-Ausbildung werden“, sagte die
Afrikawissenschaftlerin Apraku. Sie forderte außerdem, dass Schüler
besser vor Diskriminierung geschützt werden. „Es darf nicht sein,
dass eine verbeamtete Person rassistische Fremdbezeichnungen
verwendet, ohne dass das geahndet wird.“ Auch Unterrichtsmaterialien,
besonders zum Thema Kolonialismus im Geschichtsunterricht, müssten
verbessert werden.

Um den Unterricht in Bezug auf Rassismus zu reflektieren, bieten
die beiden Referentinnen im November und Dezember eine
Fortbildungsreihe für Lehrer an. Die künftige rot-rot-grüne Koalition
hatte sich in den Verhandlungen darauf geeinigt, die Rolle Berlins
während der deutschen Kolonialzeit stärker zu beleuchten und
zivilgesellschaftliche Projekte sowie Bildungsarbeit zu unterstützen.
Darauf bezugnehmend forderte Bönkost eine bessere strukturelle
Förderung: „Langfristiges Lernen bedeutet langfristige Räume zum
Lernen.“

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