NOZ: Bundesärztekammer warnt dringend vor Cannabis-Freigabe wie in Kanada

Bundesärztekammer warnt dringend vor
Cannabis-Freigabe wie in Kanada

„Legalisierung verharmlost Gefahren“ – Experte: Erhöhtes Risiko
für psychotische Störungen und Abhängigkeit

Osnabrück. Die deutsche Ärzteschaft lehnt eine Legalisierung von
Cannabis wie in Kanada strikt ab. Josef Mischo, Vorstandsmitglied der
Bundesärztekammer und Vorsitzender der Arbeitsgruppe Sucht und
Drogen, sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, durch die
Legalisierung würden die gesundheitlichen Gefahren des
Cannabiskonsums verharmlost und präventive Bemühungen durchkreuzt.
Zudem drohe eine Zunahme der Konsumentenzahlen und des medizinischen
Behandlungsbedarfs. Besonders besorgniserregend sei, dass in Staaten
mit legalisierter Freigabe von Cannabis die Zahl jugendlicher
Konsumenten gestiegen sei.

Als gesundheitliche Risiken des Konsums nannte Mischo insbesondere
„Einschränkungen der Gedächtnisleistung, der Aufmerksamkeit und der
Psychomotorik“. Außerdem könnten „hirnstrukturelle Veränderungen“
beobachtet werden. „Darüber hinaus zeigen wissenschaftliche Studien
einen deutlichen Anstieg des Risikos für psychotische Störungen und
die Entwicklung eines cannabisbezogenen Abhängigkeitssyndroms.“
Gravierend sei ferner das unter Cannabiskonsum deutlich erhöhte
Verkehrsunfallrisiko.

Kanada hat den Verkauf von Cannabis als zweites Land der Welt nach
Uruguay vollständig legalisiert. Kanadischen Staatsbürgern ab 18
Jahren – in manchen Bundesstaaten liegt die Altersgrenze bei 19
Jahren – ist es künftig erlaubt, per Bestellung oder in autorisierten
Geschäften ein Gramm Haschisch für etwa zehn kanadische Dollar (4,30
Euro) zu kaufen. Der persönliche Besitz ist auf 30 Gramm beschränkt.

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