Frauentag als Feiertag in Berlin: Giffey begrüßt
Würdigung der Fortschritte und Ermutigungstag für Zukunft
Frauenministerin setzt auf Nachbesserungen bei
Lohngleichheitsgesetz – Rückendeckung für Quote im Bundestag
Osnabrück. Bundesfrauen- und Familienministerin Franziska Giffey
hat die Einführung eines gesetzlichen Feiertags in Berlin zum
Weltfrauentag begrüßt. „Das ist in zweierlei Hinsicht eine gute
Idee“, sagte Giffey im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“:
„Zum einen geht es darum, das Erreichte bei der Gleichstellung zu
würdigen – vom Frauenwahlrecht, über das Recht der Frauen ohne die
Erlaubnis ihres Mannes zu arbeiten bis zum Verbot der Vergewaltigung
in der Ehe“, sagte die SPD-Politikerin. Es werde auch an diejenigen
erinnert, die die Fortschritte erkämpft hätten, denn: „Frauenrechte
sind niemals vom Himmel gefallen.“
Darüber hinaus sei der 8. März ein „Ermutigungstag für die
Zukunft“, ergänzte Giffey. Der Feiertag zeige, „dass es sich lohnt,
weiter zu streiten für die Beseitigung der 21 Prozent-Lohnlücke und
der 53-Prozent Rentenlücke zwischen Männern und Frauen, für eine
bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, für mehr Hilfe bei
häuslicher Gewalt an Frauen, für die Aufwertung der sozialen Berufe
und für mehr Frauen in Führungspositionen“.
Giffey stellte zudem eine Überarbeitung des vor anderthalb Jahren
in Kraft getretenen Entgelttransparenzgesetzes in Aussicht, mit dem
Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern beseitigt werden sollen.
„Die Evaluierung mit ersten aussagekräftigen Ergebnissen wird im
Sommer vorliegen“, sagte Giffey. Dann stelle sich die Frage, „ob und
wie nachgesteuert werden sollte“.
Vehement unterstützte die Ministerin Bemühungen, mit einem
Paritätsgesetz den Frauenanteil im Deutschen Bundestag auf 50 Prozent
zu erhöhen. „Die Bevölkerung besteht zur Hälfte aus Frauen und
Männern. Da ist es doch eigentlich naheliegend, dass sich das auch in
der Volksvertretung, also dem Parlament, widerspiegelt“, sagte Giffey
der „NOZ“. Die Änderung des Wahlrechts müsse aus dem Bundestag selbst
kommen. Sie stehe voll hinter der fraktionsübergreifenden Initiative.
„Es wird aber nur gelingen, wenn es ein Bündnis über die
Parteigrenzen hinweg gibt, bei dem auch Männer mitmachen. Die
Einführung des Frauenwahlrechts wäre ohne die Unterstützung von
einigen klugen Männern auch nicht zustande gekommen“, sagte Giffey.
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