NOZ: Ifo-Chef Fuest kritisiert Rentenpläne und fordert Klarheit über Finanzierung

Ifo-Chef Fuest kritisiert Rentenpläne und
fordert Klarheit über Finanzierung

„Politik muss sagen, wann welche Steuern erhöht werden, um
Mehrausgaben zu finanzieren“

Osnabrück. Immer mehr Experten kritisieren die Rentenpläne der
Bundesregierung und fordern, die Finanzierung der Pläne offenzulegen.
Clemens Fuest, Chef des Münchner Ifo-Instituts, sagte der „Neuen
Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch): „Die Ausweitung der Rentenleistungen
ist ein klassischer Fall einer Politik, die Geschenke an die ältere
Generation verteilt und die Kosten verschleiert und auf kommende
Generationen verlagert.“ Demokratisch gewählte Politiker hätten
durchaus das Recht, Umverteilungsentscheidungen zu Lasten künftiger
Generationen zu treffen. Sie sollen nach den Worten von Fuest „dabei
aber zumindest erklären, welche Steuererhöhungen sie wann umsetzen
wollen, um die Mehrausgaben zu finanzieren“.

Die Bundesregierung plant, das Rentenniveau bis zum Jahr 2025
nicht unter 48 Prozent sinken und den Beitragssatz nicht über 20
Prozent steigen zu lassen. Nach Berechnungen des Max-Planck-Instituts
für Sozialrecht und Sozialpolitik in München könnten dadurch im Jahr
2025 elf Milliarden Euro in den Rentenkassen fehlen, 2030 bereits 45
Milliarden Euro und 2048 mehr als 125 Milliarden Euro im Jahr. Zur
Schließung der Finanzlücken will die Koalition Steuergelder
einsetzen.

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