Kommunikationsexpertin sieht AfD bei der Nutzung
sozialer Netzwerke zur Europawahl vorn
Ulrike Klinger von der FU Berlin: Bei den anderen Parteien ist
noch viel ungenutztes Potenzial
Osnabrück. Vor der Europawahl sieht die Kommunikationsexpertin
Ulrike Klinger von der Freien Universität Berlin bei vielen Parteien
noch Nachholbedarf bei der Nutzung sozialer Netzwerke als
Wahlkampfhelfer. „Die AfD versteht es bisher sehr viel besser als die
anderen Partien, die Möglichkeiten der sozialen Netzwerke für sich zu
nutzen“, sagte die Professorin für Publizistik- und
Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Digitale Kommunikation
der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. So habe die AfD „nicht nur viel mehr
–Freunde– auf Facebook als alle anderen Parteien, sondern mobilisiert
dort auch ein Vielfaches ihrer Mitglieder, während es etwa die SPD
nicht einmal schafft, die Hälfte ihrer Mitglieder auf Facebook
einzubinden“. Weiter sagte Klinger: „Es gibt mittlerweile eine
hervorragend vernetzte rechte Gegenöffentlichkeit, die über Social
Media, Blogs, Webseiten und hyperaktive Einzelaktivisten sehr
erfolgreich mobilisiert und Diskurse besetzt. Das sehe ich bei den
anderen Parteien nicht, da ist noch viel Potenzial, das ungenutzt
bleibt“. Grundsätzlich hält Klinger die sozialen Netzwerke für
geeignet, die Wahlbeteiligung positiv zu beeinflussen. „Natürlich
kann man und sollte man die jüngeren Altersgruppen und gerade die
Erstwähler besonders ansprechen und motivieren, zur Wahl zu gehen.
Social Media sind ein guter Kanal dafür“, sagte Klinger. Laut dem
Reuters Digital News Report seien Social Media für rund 20 Prozent
der 18 bis 24-jährigen Internetznutzer in Deutschland die
Hauptnachrichtenquelle. „Es wäre eine verschenkte Gelegenheit, hier
nicht aktiv zu sein“, betonte Klinger.
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