Nitrat im Grundwasser: EU-Kommission fordert
noch strengere Verschärfungen
Bundesregierung muss noch einmal nachlegen bei Düngeverordnung –
Erste Vorschläge reichen nicht
Osnabrück. Die Bauern in Deutschland müssen sich auf noch
weitgehendere Einschränkungen bei der Düngung einstellen. Wie die
„Neue Osnabrücker Zeitung“ berichtet, hat die EU-Kommission die von
der Bundesregierung angekündigte Verschärfungen der gerade erst
reformierten Düngeverordnung als unzureichend zurückgewiesen. Das
bestätigte das Bundeslandwirtschaftsministerium dem Blatt. Demnach
hält die Kommission zum Grundwasserschutz weitere zeitliche
Beschränkungen beim Düngen für notwendig. Die Bundesregierung prüft
derzeit, wie sich die Anforderungen aus Brüssel umsetzen lassen.
Gelingt es nicht, die Kommission zu überzeugen, drohen
Strafzahlungen in sechsstelliger Höhe – pro Tag. Deutschland war
zuvor wegen mangelhaften Grundwasserschutzes vom Europäischen
Gerichtshof verurteilt worden. Hintergrund sind zu hohe Nitratwerte
im Grundwasser. Der Stoff gelangt beim Düngen in die Umwelt und ist
potenziell schädlich für Mensch und Natur. Schon vor der Verurteilung
war die Düngeverordnung reformiert worden. Die Kommission hielt diese
Reform aber für nicht ausreichend. Deutschlang legte mit
Verbesserungsvorschlägen nach. Eben diese wurden jetzt
zurückgewiesen.
Grünen-Agrarexperte Friedrich Ostendorff kritisierte in der „NOZ“,
die Union schütze „die Interessen weniger Schweinehalter und lässt
die bäuerliche Mehrheit im Regen stehen“. Gerade kleine Betriebe
seien von den weiteren Verschärfungen betroffen. „Den Schaden tragen
die Umwelt und die Betriebe, die schon immer umweltgerecht gearbeitet
haben“, so Ostendorff.
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