Rassistische Bücher: Zentralrat der Juden
kritisiert Amazon und Co
Werke von Rasse-Forscher und anderen im Angebot – Schuster: „Das
ist für uns unerträglich“
Osnabrück. Der Zentralrat der Juden hat Internethändler wie Amazon
für den Verkauf rassistischer Bücher kritisiert. Laut einem Bericht
der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ bieten mehrere Onlinehändler Werke
des Rasse-Forschers Hans Günther an, der besonders zur Zeit des
Nationalsozialismus als Rasse-Günther oder Rasse-Papst populär war.
Auch Werke wie „Der Untermensch“ werden zum Teil versandkostenfrei
angeboten. Zentralrat-Präsident Josef Schuster sagte der „NOZ“: „Dass
Amazon und andere auf ihren Plattformen solche Bücher anbieten, ist
für uns unerträglich.“
Der Zentralrat erwarte von Unternehmen wie Amazon und den
zuständigen Behörden, dass sie derartige Schriften prüfen,
gegebenenfalls aus dem Verkehr ziehen und gegen die Verbreiter
vorgehen. Schuster sagte: „Amazon trägt als eines der größten
Unternehmen auf dem weltweiten Buchmarkt auch eine gesellschaftliche
Verantwortung.“
Das Unternehmen wollte sich auf Anfrage der „NOZ“ nicht äußern.
Konkurrent Thalia verwies darauf, dass über Großhandelskataloge mehr
als acht Millionen Artikel in den Online-Shop eingebunden würden.
„Eine individuelle Überprüfung aller Titel ist aufgrund der Vielzahl
der Produkte nicht möglich“, sagte eine Sprecherin.
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