Rukwied: Bauernkinder zunehmend Mobbing-Opfer in
der Schule
Verbandspräsident: Folgen der emotionalen Debatte über
Landwirtschaft -Schulbücher vermitteln veraltetes Bild
Osnabrück. Kinder von Landwirten werden in Schulen zunehmend
Zielscheibe von Hänseleien. Das hat Bauernverbandspräsident Joachim
Rukwied im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Montag)
beklagt. Er sagte: „Aus Gesprächen gewinne ich den Eindruck, dass
mehr Bauernkinder in der Schule gemobbt werden. Das bereitet mir
Sorge.“ Er führte die Entwicklung auf die seiner Ansicht nach teils
unsachliche Debatte über Landwirtschaft in der Gesellschaft zurück,
bei der Landwirte häufig diskreditiert würden. Rukwied: „Das müssen
sich Umwelt- und Tierschutzverbände ankreiden lassen. Da wundert es
eigentlich nicht, dass es zu solchen Extremen wie dem Mobbing von
Bauernkindern kommt.“
Wichtig sei, dass in Schulen ein aktuelles Bild von der
Landwirtschaft vermittelt werde, sagte Rukwied. „Schüler müssen
lernen, wie ihre Lebensmittel hergestellt werden, wie ein moderner
Bauernhof aussieht. […]Aber wenn ich in manches Schulbuch schaue,
muss ich sagen, dass hier sehr dringender Aktualisierungsbedarf
besteht.“
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Bauernpräsident: Natürliches Fleisch kommt vom Bauernhof und nicht
aus Petri-Schale
Rukwied sieht keine ernstzunehmende Konkurrenz durch
in-Vitro-Fleisch
Osnabrück. Künstlich erzeugtes Fleisch wird nach Ansicht von
Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied keine ernstzunehmende
Konkurrenz für Tierhalter in Deutschland. Im Interview mit der „Neuen
Osnabrücker Zeitung“ (Montag) sagte Rukwied: „Natürliche Lebensmittel
kommen nicht aus der Petrischale, sondern vom Bauernhof. Ohne
Tierhaltung geht es also nicht.“ Ein großer Teil der Verbraucher
hierzulande halte es für ethisch vertretbar, dass Tiere zur
Fleischproduktion geschlachtet werden.
Zuvor war bekannt geworden, dass der Mutterkonzern des
Geflügelfleischherstellers Wiesenhof in ein israelisches Startup
investiert hat, das künstliches Fleisch produzieren will.
PHW-Vorstandsvorsitzender Peter Wesjohann sagte, er gehe davon aus,
dass in einigen Jahren Fleisch aus der Petrischale nachgefragt werde.
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