VW-Anlegerklage: Wertpapierschützer fordern
direkte Managerhaftung
DSW-Sprecher ruft Politik zum Handeln auf
Osnabrück. Mit Blick auf das an diesem Montag begonnene
Musterverfahren gegen Volkswagen fordern Aktionärsschützer, Manager
künftig persönlich haften zu lassen, wenn sie Informationspflichten
verletzen. „Die Politik sollte den Fall VW zum Anlass nehmen,
Aktionären einen direkten juristischen Durchgriff auf verantwortliche
Manager zu geben, statt sie dazu zu zwingen, gegen ihr eigenes
Unternehmen zu klagen“, sagte Jürgen Kurz, Sprecher der Deutschen
Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). „Wenn die Manager
gegenüber den Anteilseignern persönlich haften müssten, wäre das ein
starkes Signal.“ Einen entsprechenden Gesetzentwurf habe es bereits
Mitte der 2000er gegeben, er sei dann aber vom damaligen
Finanzminister Hans Eichel (SPD) kassiert worden. In Braunschweig
läuft seit Montag das Musterverfahren von Kapitalanlegern gegen VW.
Dabei geht es um die Frage, ob der Autobauer die Anleger zu spät über
den Abgasbetrug informiert hat. „Die Indizien werden immer
erdrückender, dass Volkswagen die Vorgänge zu spät gemeldet hat“,
sagte Kurz. Die DSW vertritt die Interessen von Privatanlegern und
ist selbst nicht am Musterverfahren in Braunschweig beteiligt, das
vor allem von institutionellen Investoren angestrengt wurde.
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