Rheinische Post: Polizeigewerkschaft warnt vor Verbreitung des Attentat-Videos von Christchurch

Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der
Polizei (GdP), Oliver Malchow, hat davor gewarnt, das im Netz
kursierende Video von dem Attentat auf eine Moschee in Christchurch,
Neuseeland, zu verbreiten. „Solche Videos sind durchaus dazu
geeignet, andere Menschen zu solchen Taten zu animieren. Das Risiko,
dass es Nachahmer geben könnte, ist dadurch höher“, sagte Malchow der
Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag). „Niemand sollte
Filmmaterial, das von solchen Attentaten im Netz kursiert, weiter
verbreiten“, so der GdP-Chef. Es enthalte Täterwissen, das für die
Ermittlungsbehörden sehr wichtig sei. „Unabhängig von diesem Fall
kann es Beschuldigten helfen, sich bezüglich verdächtigen Wissens mit
Verweis auf Videos herauszureden. Es ist für die Polizei dann viel
schwerer, ihnen exklusives Täterwissen nachzuweisen, wenn wegen der
Videos jeder über das Wissen verfügen kann“, sagte Malchow. Er sieht
in dem Vorgehen, ein Attentat live ins Internet zu stellen, eine neue
Form. „Dass ein Attentäter eine Gewalttat live bei Facebook
überträgt, ist ein offensichtlich neues Vorgehen“, sagte Malchow.
„Terrorismus will Angst und Schrecken in der Gesellschaft erzeugen
und verbreiten. Mit sozialen Medien wie Facebook und Twitter geht das
weltweit und unmittelbar.“ Er sehe momentan keine rechtliche
Handhabe, wie man Livestreams regulieren könne.

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