RNZ: Kommentar der Rhein-Neckar-Zeitung zu Pofalla

Auch wenn Pofalla nun doch nicht direkt in den
Vorstand der Deutschen Bahn wechselt: Ein fahler Beigeschmack bleibt.
Zu leicht ist der Vorwurf bei der Hand, der ehemalige Kanzleramtschef
habe seinen Karriereschritt mit wohlmeinenden politischen
Entscheidungen vorbereitet. Da helfen auch zwölf Monate freiwillige
Karenzzeit nur wenig. Sie wirken wie eine nachträglich verordnete
Beruhigungspille für die Öffentlichkeit. Um die Diskussionen im Keim
zu ersticken, die sowohl für das Ansehen von Politikern als auch von
Wirtschaftsbossen schädlich sind, ist endlich eine gesetzliche
Regelung nötig. Auch deshalb, weil es bei einer Karenzzeit-Bestimmung
immerhin um eine Einschränkung der Berufswahl geht. Dieser Eingriff
sollte nicht dem moralischen Anstand Einzelner überlassen bleiben.

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Rhein-Neckar-Zeitung
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