WAZ: Gegen die Piefigkeit – Kommentar von Theo Schumacher

Keine zwei Jahre nach ihrem Debüt im Landtag ist die
Linkspartei schon wieder draußen. Ihren vorzeitigen
außerparlamentarischen Aufprall wollte sie unter allen Umständen
vermeiden. Deshalb stellte sie bei den Etatgesprächen zwar ein
Milliarden-Paket für Soziales ins Schaufenster, wäre aber für SPD und
Grüne sehr viel billiger zu haben gewesen. Doch Rot-Grün war in
Richtung FDP unterwegs. Das Ende ist bekannt. Für die Linke wird es
eng. Anders als bei der Wahl vor zwei Jahren liegt sie in Umfragen
unter der Fünf-Prozent-Marke. Mit den Piraten kann sich eine neue
Kraft Hoffnungen machen, das Parlament zu entern. Es gehört nicht
viel Fantasie zu der Prognose, dass mindestens eine der drei kleinen
Parteien am 13. Mai auf der Strecke bleibt. Im Wahlkampf werden
die Linken noch linker werden und sich als „soziales Korrektiv“
präsentieren. Diese Botschaft soll eine junge Frau vermitteln, die
sich auffällig vom miefigen und piefigen Image der Linkspartei
unterscheidet. Mit Katharina Schwabedissen an der Spitze kommt die
Linke frischer, moderner daher. Die Frage ist, ob sie auf einem
umkämpften Personalmarkt durchdringt.

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