WAZ: NRW-Ministerpräsident Laschet sagt Teilnahme an Ruhrtriennale ab

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) wird dem
renommierten Kulturfestival „Ruhrtriennale“ in diesem Jahr
fernbleiben. Der Ministerpräsident habe vor einiger Zeit entschieden,
weder am offiziellen Empfang mit der neuen Intendantin Stefanie Carp
noch an einer Aufführung teilnehmen zu wollen, bestätigte die
Staatskanzlei auf Anfrage der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ,
Mittwochausgabe). Aus Regierungskreisen verlautete, Laschet wolle mit
seiner Absage auch ein Zeichen in der seit Wochen andauernden
Antisemitismus-Debatte rund um die Ruhrtriennale setzen. Der Umgang
von Intendantin Carp mit der umstrittenen schottischen Popband „Young
Fathers“ habe beim Ministerpräsidenten schwere Irritationen
ausgelöst, hieß es. Die Band war wegen ihrer Nähe zur BDS-Bewegung,
die für einen Boykott Israels eintritt, in die Kritik geraten. Carp
hatte sie erst ein-, dann aus- und schließlich wieder eingeladen. Am
Ende sagte die Gruppe ihren Auftritt selbst ab. Laschet mache sich
einen Bundestagsbeschluss aus April zu eigen, der BDS-Initiativen
grundsätzlich ablehnt, so die Kreise. Antisemitische oder das
Existenzrecht Israels in Frage stellende Aktionen sieht der
Ministerpräsident demnach nicht von der Kunstfreiheit gedeckt, heißt
es in Düsseldorf. Der Ministerpräsident reist Anfang September zu
seinem Antrittsbesuch nach Israel. Laschets Absage ist ein bislang
einmaliger Vorgang, da das Land Mitgründer und nennenswerter
Geldgeber der Ruhrtriennale ist.

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