WAZ: Teure Beratung für Peer Steinbrück – Kommentar von Wilhelm Klümper

Erst durch eine Klage des Springer Verlages ist
jetzt die Katze aus dem Sack. Demnach hat das zwischen 2005 und 2009
von Peer Steinbrück geleitete Finanzministerium satte 1,8 Millionen
Euro für die Beratung an eine Wirtschaftskanzlei gezahlt. Ebendiese
Kanzlei hat dann zwei Jahre später den SPD-Abgeordneten eingeladen,
für 15 000 Euro einen Vortrag zu halten. Muss das der artig seine
Steuern zahlende Otto Normalverbraucher noch verstehen? Wozu gibt es
denn hoch bezahlte Stäbe von Beamten im Finanzministerium? Verfügen
die nicht über genügend Sachverstand, ihrem Minister beratend zur
Seite zu stehen? Und Steinbrück, der sich nach dem Ende der Großen
Koalition als einfacher SPD-Abgeordneter reichlich Zeit für gut
dotierte Vorträge nahm und zum Millionär wurde, wird nun als
SPD-Kanzlerkandidat vom Bürger misstrauisch auf seine Bodenhaftung
abgescannt. Die SPD, vor allem in ihrer Herzkammer Ruhrgebiet,
versteht sich als Anwalt des kleinen Mannes. Wählt dieser einen
SPD-Kandidaten, der an einem Abend teilweise mehr kassiert hat als
eine Krankenschwester im ganzen Jahr?

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