Schwacher Trost
Das Schattenkabinett von Niedersachsens CDU-Spitzenkandidat Bernd
Althusmann kann sich durchaus sehen lassen. Das Team stellt eine
gelungene Mischung aus Fachkompetenz und Parlamentserfahrung, aus
altgedienten Politprofis wie CDU-General Ulf Thiele und
unverbrauchten Quereinsteigern wie Landvolk-Chefin Barbara
Otte-Kinast dar. Das Angebot richtet sich an eine breite Mitte und
schielt geschickt auch auf Anhänger der Konkurrenz. Dennoch weist die
Riege der Möchtegern-Minister einige Schönheitsfehler auf. Althusmann
stockt die Zahl der Ressortchefs auf zwölf auf. Für die zwei
zusätzlichen Posten mag es gute Gründe geben, sie mögen unter dem
Strich wegen der eingesparten Staatssekretäre finanziell vielleicht
etwas günstiger sein. Ein Signal der Bescheidenheit ist dieser
Schritt aber nicht. Die CDU hat Rot-Grün immer wieder vorgeworfen,
den Staatsapparat mit eigenen Leuten aufzublähen. Das kommt als
Bumerang zurück. Zudem weicht der CDU-Chef von seinem
50:50-Versprechen ab. Bei den Ministern bleiben die Frauen mit fünf
zu sieben deutlich in der Unterzahl. Dass er mehr Staatssekretärinnen
einstellen will, ist nur ein schwacher Trost.
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