WAZ: Verrohte Kriegsheimkehrer – Kommentar von Wilfried Goebels zur Terrorgefahr

Das wachsende Heer islamistischer „Gotteskrieger“
beunruhigt die Sicherheitsbehörden in NRW. Nach den Anschlägen von
Paris hat die Polizei bundesweit Hunderte Islamistenzellen ins Visier
genommen – Einzelkämpfer mit einfachen Waffen sind vor einem Attentat
aber kaum zu enttarnen. Und auch die Kommunikation der Terroristen in
geschlossen Chat-Räumen macht die Aufklärungsarbeit des
Verfassungsschutzes nicht leichter.

Die größte Gefahr droht durch radikalisierte Rückkehrer aus
Syrien, die im „Heiligen Krieg“ einen ungerechtfertigten Heldenstatus
erlangt haben. Nicht erst die Anschläge in Paris haben vor Augen
geführt, dass die Bedrohung durch den islamistischen Terrorismus eine
neue Qualität bekommen hat. Wer den Krieg erlebt hat, verroht und
wird oft unberechenbar.

Der Staat kann aber nicht alle 300 potenziellen Gefährder in NRW
rund um die Uhr bewachen. Es gibt nur einen Weg: Die Jugendlichen
müssen vor einer Radikalisierung davon überzeugt werden, dass sie in
dieser Gesellschaft eine persönliche Perspektive haben. Bei einer
Bestrafung ist es meist schon zu spät.

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de