Gürtelschläge wegen Tragens einer Kippa: Bei
dem, was sich nach den derzeitigen Erkenntnissen am Dienstagabend in
Berlin zugetragen hat, handelt es sich ohne Zweifel um einen Fall von
antisemitischem Rassismus. Dass er vom Kippaträger, einem Israeli,
provoziert wurde und dieser gar kein Jude ist, ändert daran nichts.
Insofern ist die öffentliche Empörung über den Vorfall sehr
berechtigt. Und auch die Sorge angesichts der mutmaßlichen Zunahme
antisemitischer Übergriffe. Genauso viel Sorge macht aber, dass
andere Formen von Rassismus nicht annähernd die gleiche
Aufmerksamkeit der Politik erfahren. Rassismus hat viele Gesichter
und muss in allen seinen Formen bekämpft werden, denn in ihm steckt
immer ein Angriff auf die offene Gesellschaft, in der nicht alle
gleich sind – aber alle gleich berechtigt.
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