Als integrationspolitisches Armutszeugnis
bezeichnet der Paritätische Wohlfahrtsverband die Ergebnisse der
neuesten PISA-Studie, nach denen Jugendliche mit
Migrationshintergrund nach wie vor deutlich schlechter abschneiden
als deutsche Schülerinnen und Schüler. Die Ergebnisse belegten, dass
Integration ohne die Einbindung der Eltern zum Scheitern verurteilt
ist. Der Verband fordert eine durchgängige Sprachförderung, mehr
Lehrerinnen und Lehrer mit Migrationshintergrund sowie die Öffnung
der Schulen zu Integrationszentren.
„Trotz gradueller Verbesserungen ist die Bildungskluft zwischen
Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund nach wie vor
dramatisch. Insbesondere männliche Jugendliche, in deren Familien zu
Hause nicht Deutsch gesprochen wird, sind die Verlierer unseres
verkrusteten Bildungssystems und bleiben auf der Strecke“, kritisiert
Eberhard Jüttner, Vorsitzender des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes.
Der Verband fordert eine umfassende Integrationsoffensive an
deutschen Schulen, um die Bildungschancen junger Migrantinnen und
Migranten nachhaltig zu verbessern. „Unsere bildungspolitischen
Probleme lassen sich nicht in Amtsstuben lösen. Die Schule selbst
muss zum Integrationszentrum werden und sich für die Familien und die
Gesellschaft öffnen. Schule muss alle mitnehmen“, fordert der
Verbandsvorsitzende. Durch eine Intensivierung der Elternarbeit sowie
eine weitreichende Vernetzung mit außerschulischen Partnern wie
Migrantenorganisationen, Jugendhilfe und Jugendsozialarbeit sei
sicherzustellen, dass kein junger Mensch auf der Strecke bleibt.
Neben einem zügigen Ausbau von Ganztagsangeboten fordert der Verband
mehr Lehrerinnen und Lehrer mit Migrationshintergrund sowie eine
durchgängige Sprachförderung. „Wenn es unserem Bildungssystem nicht
gelingt, junge Migrantinnen und Migranten mitzunehmen, verspielt
Deutschland seine Zukunft“, warnt Jüttner.
Mit der Bildungsinitiative „AB In die Zukunft!“ engagiert sich das
Forum der Migrantinnen und Migranten im Paritätischen, ein
Zusammenschluss von 100 Migrantenorganisationen, für eine stärkere
Bildungsbeteiligung von Migranten. Informationen finden Sie im
Internet unter www.abindiezukunft.de .
Pressekontakt:
Gwendolyn Stilling, Tel.: 030 / 24 636-305, E-Mail: pr@paritaet.org