PHOENIX-Pressemitteilung: Innenminister Friedrich zur Sicherheit Deutschlands nach Cyberattacken auf IWF und CIA: „Kein Netz ist absolut sicher“

Bonn, 16. Juni 2011 – Angesprochen auf die Frage, ob
er sich wegen der Cyberattacken auf den IWF, den US-amerikanischen
Senat und den US-Geheimdienst CIA Sorgen mache, sagte
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich heute am Rande der Eröffnung
des Nationalen Cyberabwehrzentrum in Bonn bei PHOENIX: „Absolut. Ich
glaube, man muss sich darüber im Klaren sein, dass es kein Netz mehr
gibt, von dem man sagen kann, dass es absolut sicher ist. Wir werden
immer versuchen müssen, in einem Wettlauf der Technologie den Hackern
einen Schritt voraus zu sein.“ Hierfür diene das neue
Cyberabwehrzentrum. Es solle vor allem zur Verhinderung von
Cyberangriffen beitragen, so der Minister.

Anwürfe aus der Opposition, das Zentrum sei unzureichend
ausgestattet, entgegnete Friedrich: „Es ist verfehlt, nur hinter den
Zahlen, die jetzt dieses Cyberabwehrzentrum hat, zu vermuten, das sei
alles, was wir zu bieten hätten. Nein, dieses Zentrum ist eine
Plattform, eine Koordinierungsstelle, an der wir all die Expertise,
die in den Sicherheitsbehörden vorhanden ist, bündeln.“ Insgesamt
habe man mit der Einrichtung des Zentrums einen „guten und ersten
richtigen Aufschlag gemacht“, so Friedrich.

Mit Blick auf den Dissens in der Koalition zur
Vorratsdatenspeicherung sagte Friedrich: „Es geht gar nicht darum,
dass der Staat alle Daten haben möchte, sondern dass wir dann, wenn
ein Terrorverdacht besteht oder ein schweres Verbrechen im Raume
steht, die Netzwerke, die der Terrorist hat, auch noch ein paar
Wochen nachhalten können. Zu diesem Zweck muss man die Möglichkeit
haben, auf die Server unserer IT-Anbieter zuzugreifen. Wenn da nichts
mehr ist, haben unsere Sicherheitsbehörden ein Problem. Deswegen
schlagen wir vor, dass alle zunächst für einige Wochen und Monate
noch speichern müssen und dann automatisch, sukzessiv löschen.“

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