In der Politik ist kaum eine Vorstellung so
abwegig, dass sie nicht noch von der Wirklichkeit übertroffen werden
kann. Das lernt gerade die CDU in Schleswig-Holstein. Christian von
Boetticher sollte die Nord-Union aus dem Umfragetief heraus führen.
Nun zerstört eine Affäre von Boettichers mit einer Minderjährigen den
Traum der Union, bei der Landtagswahl im Mai 2012 zu alter Stärke
zurückzukehren. Ministerpräsident wird von Boetticher nicht mehr. Man
fragt sich, was los ist in dem kleinen Land, das seit Jahren nicht
zur Ruhe kommt. Barschel-Affäre, die Intrige gegen Heide Simonis, ein
rücksichtsloser Kampf um die Macht in der SPD und nun diese
unvorstellbare Affäre. Höchste Zeit, dass jemand für Ruhe und Ordnung
sorgt. Alle Augen richten sich nun auf den SPD-Kandidaten Torsten
Albig. Kiels Oberbürgermeister mit Bielefelder Wurzeln tritt mit der
Empfehlung Peer Steinbrücks an. Ob ein anderer Kandidat der Union
noch als Alternative aufgebaut werden kann, ist mehr als fraglich.
Das kann bitter werden, auch für Kanzlerin Angela Merkel und die
Bundes-CDU. Der letzte Sieg der Union liegt lange zurück.
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