Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Solarförderung

Jede Subvention findet Gegner und Befürworter.
Auch bei der Förderung von Photovoltaik geht es um mehr als eine
Glaubensfrage. Derzeit zahlt jeder Haushalt im Durchschnitt 140 Euro
im Jahr allein für den Ausbau erneuerbarer Energien – Tendenz
steigend. Verbraucher haben ein Recht darauf, dass penibel geprüft
wird, was mit ihrem Geld passiert. Und wenn die Photovoltaik nur
drei Prozent zur deutschen Stromproduktion beiträgt, aber die Hälfte
der Förderung beansprucht, muss etwas falsch laufen. Genau das hat
Wirtschaftsminister Philipp Rösler erkannt und will Fehlentwicklungen
stoppen. Die Gegenargumente der Solarbranche mit 100 000
Arbeitsplätzen sind auch nicht ohne. Doch die Fördergelder könnten
effizienter angelegt werden. In der Nordsee drehen sich die
Windräder, liefern aber zeitweise keinen Strom, weil die Leitungen zu
den Abnehmern fehlen. Auch das ist die Folge einer überstürzten
Abschaltung der Atommeiler. Hier kann und muss der Staat eingreifen
und Anreize setzen, um den Netzausbau zu forcieren. Die Verbraucher
können die Energiewende nicht allein tragen.

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