WAZ:Ärztekammer fordert Obergrenze für Anzahl von PID-Zentren

Der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich
Montgomery, hat sich für eine klare Begrenzung bei der
Präimplantationsdiagnostik ausgesprochen und den
PID-Verordnungsentwurf aus dem Gesundheitsministerium kritisiert.
„Wir halten die ganze PID-Verordnung bisher für ausgesprochen schwach
und unausgegoren“, sagte Montgomery im Interview mit den Titeln der
WAZ-Gruppe (Samstagausgaben). Hier müsse noch sehr viel nachgebessert
werden.

„Wir brauchen eine Obergrenze für die Anzahl der PID-Zentren in
Deutschland“, sagte Montgomery. „In Frankreich gibt es ein Zentrum im
Norden, eines in der Mitte und eines im Süden des Landes. Daran
sollten wir uns orientieren“, sagte Montgomery weiter. „Denkbar wäre
auch eine Beschränkung für die Anzahl der PIDs, die ein Zentrum
durchführen darf.“

Montgomery sprach sich für „möglichst wenige“ Ethikkommissionen
aus. „Sie sollten sich regelmäßig in einer ständigen Konferenz
treffen und ihre Kriterien miteinander diskutieren und aufeinander
abstimmen. Es wäre gefährlich, wenn die Betroffenen am Ende zu dem
Zentrum gingen, wo sie die geringsten Widerstände befürchten und so
ein ,Ethikkommissions-Tourismus– einsetzt“, sagte Montgomery. „Das
kann weder Sinn der Verordnung noch Sinn eines geregelten
PID-Verfahrens sein.“

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