Jetzt also Oktober 2013. Der neue
Hauptstadtflughafen BER muss eine weitere Warteschleife drehen, die
wievielte eigentlich? Zur Erinnerung: Ursprünglich sollte BER zu den
Olympischen Spielen 2000 starten, doch weder gab es die Spiele noch
den Flughafen für Berlin. Mit dessen Bau wurde überhaupt erst 2006
begonnen, danach sind wir mittlerweile beim vierten Eröffnungstermin
binnen zwei Jahren angelangt. Eine beispiellose Serie von Pleiten,
Pech und Peinlichkeiten bei einem Projekt, mit dem doch eigentlich
für die gesamte Region die lichte Zukunft anbrechen sollte. Die ganze
Welt sollte auf Berlin fliegen und wenigstens 40 000 Arbeitsplätze
mitbringen. Wahrscheinlich war dies auch das Problem: Das
Prestige-Projekt musste kommen, um welchen Preis auch immer. Da
schaute der Aufsichtsrat, also die Politik, dann auch nicht so genau
hin, wenn es Probleme gab. Zum Beispiel mit der Brandschutzanlage,
deren Fehlplanung Experten schon länger bekannt war. Was lange währt,
wird noch lange nicht gut, sondern teuer. Jeder Monat, den der
Flughafen später in Betrieb geht, kostet 15 Millionen Euro. Seinen
Finanzrahmen von 3,3 Milliarden Euro hat der Flughafen aufgebraucht,
bereits jetzt stehen 1,2 Milliarden Euro Mehrkosten fest. Nach der
erneuten Verschiebung dürfte das noch nicht das Ende sein. Schon
jetzt ist von einem neuen Berliner Bankenskandal die Rede. Dafür
bluten muss wieder der Steuerzahler. Ein Grund, um in die Luft zu
gehen?
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