Peter Altmaier sieht das Ergebnis von Doha als
Meilenstein im Hinblick auf einen wirksamen Klimaschutz. Das ist
seine ganz persönliche Ansicht. Denn eigentlich lügt sich der
Bundesumweltminister selbst etwas in die Tasche. Im Protokoll steht
zwar ein Ergebnis – das Wort Scheitern wäre ehrlicher gewesen. Dann
wäre jedem bewusst, dass wieder einmal nur wenig erreicht wurde. Mit
der Verlängerung des Kyoto-Protokolls werden Ziele festgeschrieben,
die weitgehend erreicht sind. Konferenzpräsident Abdullah bin Hamad
Al-Attiyah aus Katar peitschte in Manier eines typischen
Alleinherrschers die Beschlüsse im Minutentakt durch. Vage
Finanzzusagen für vom Klimawandel besonders betroffene Länder und ein
Arbeitsplan für den ab 2020 geplanten Weltklimavertrag sind angeblich
abgesegnet, geklärt ist damit nichts. Die potentiellen Geberländer
fühlen sich überrumpelt und drohen – wie so oft zuvor – mit Blockade,
die Empfängerstaaten pochen auf konkrete Zusagen. Experten sehen eine
letzte Chance für das Gerüst eines Weltklimavertrages bis 2015. Aber
das war schon früher einmal zu hören.
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Andreas Kolesch
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