neues deutschland: Gerold-Stiftung zufrieden mit Verkauf der „Frankfurter Rundschau“

Die linksliberale Karl-Gerold-Stiftung, bis 2004
alleinige Eignerin der traditionsreichen Tageszeitung „Frankfurter
Rundschau“, ist „nicht glücklich, aber zufrieden“ mit dem Erwerb des
Blattes durch die „FAZ“, sagte Stiftungsvorstand Wolfgang Lauth im
Interview mit der Tageszeitung „neues deutschland“. Derzeit hält die
Stiftung noch zehn Prozent der Anteile. Die „Wächterfunktion“, die
man habe, wolle man beibehalten. Wenn man von den neuen Eigentümern
den Eindruck gewinne, dass „der Pfad der Tugend“ verlassen werde, so
Lauth, werde man die Anteile abgeben. „Bisher haben wir das noch
nicht machen müssen“, so Lauth. Der derzeitige Eigentümer Neven
DuMont stehe auch „nicht im Verdacht, ein Linker zu sein, und es hat
trotzdem geklappt.“ Zur Zukunft der Zeitung meinte der
Stiftungsvorstand, es ergebe für die „FAZ“ „ja keinen Sinn, für den
Abonnentenstamm sehr viel Geld hinzulegen, wenn man dann diese
Abonnenten verprellt, die überwiegend linksliberal sind“. Was die
bevorstehenden Entlassungen angeht, bleibt Lauth entspannt: „In der
Zukunft – wir alle beklagen das – sind 400 weniger an Bord. Aber wir
haben keine zusätzlichen Kosten im Vertrieb und sind entlastet von
Fixkosten.“

Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715