Börnsen fordert früheren Abzug aus Afghanistan

In der Union verschärft sich die Diskussion um den
Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr. „Ein Abzug ist auch vor dem Jahr
2014 möglich“, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Börnsen
der „taz.die tageszeitung“ (Donnerstagausgabe): „Die Lage zwingt die
Nato-Partner und die Bundeswehr dazu, ihre Abzugspläne zu
überprüfen.“ Wenn andere Nato-Partner an einen früheren Abzug denken,
„sollte Deutschland das auch tun“, so Börnsen weiter.

Der CDU-Politiker äußerte sich skeptisch über die
Erfolgsaussichten des Einsatzes: „Es wird keine Befriedung des Landes
erreicht werden“, sagte Börnsen der „taz“. „Das einzige Ziel kann nun
sein, den Abzug möglichst rücksichtsvoll gegenüber der Bevölkerung,
den Soldaten und den zivilen Helfern über die Bühne zu bringen.“

Börnsen bezeichnete den Bundeswehr-Einsatz als „Fehler“. „Die
Nato-Partner haben nicht aus der Geschichte des Landes Afghanistan
gelernt. Das Land ist wegen seiner besonderen geografischen und
kulturellen Gegebenheiten nicht von außen zu befrieden. Das spürt
gerade auch die Bundeswehr schmerzlich“, sagte Börnsen der „taz“.

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