Bei ihrer Suche nach Verdächtigen im Zusammenhang
mit den schweren G20-Ausschreitungen in Hamburg hat die Polizei in
vier europäischen Ländern Wohnungen und linke Szenetreffs durchsucht.
Mit der Maßnahme erhofft sich die Polizei vor allem neue Erkenntnisse
zu den Krawallen an der Elbchaussee. Dort hatte am frühen Morgen des
7. Juli 2017 eine Gruppe von ca. 220 vermummten Personen schwere
Zerstörungen angerichtet. Grundlage für die Durchsuchungen sind laut
Soko-Leiter Jan Hieber die Auswertung von Videomaterial, dass die
mehrere Verdächtigen mit den Ausschreitungen der Elbchaussee in
Verbindung bringt. Zudem ist es den Ermittlern nach eigener Aussage
gelungen, durch Auswertung von DNA-Spuren Tatverdächtigen ihre
Beteiligung an den Krawallen nachzuweisen.
Unter anderem durchsuchte die Polizei in Italien in Rom und Genua
Objekte, darunter auch die Wohnung eines Mannes, der in Hamburg
bereits wegen Angriff auf Polizeibeamte bei den Krawallen in der
Sternschanze verurteilt worden war. Inzwischen gehen die Hamburger
Ermittler auch davon aus, dass er an den Krawallen an der Elbchaussee
beteiligt war.
Auch in Bremgarten in der Schweiz durchsuchten Beamte die
Wohnräume eines 27-jährigen Mannes, dessen Foto die Ermittler bereits
im Zusammenhang mit den Elbchaussee-Krawallen veröffentlicht hatten.
In Frankreich wird nach einer Person mit europäischem Haftbefehl
gefahndet.
Zudem wurden in Spanien im Großraum Madrid drei
Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt. Insgesamt ermittelt die
Sonderkommission hier gegen sieben Tatverdächtige, die am Abend des
7. Juli 2017 bei den schweren Krawallen im Hamburger Schanzenviertel
Polizeibeamte angegriffen haben sollen.
Unterstützt wurden die Zugriffe von der europäischen Behörde
Eurojust in Den Haag. Im Laufe des Tages will die Hamburger Polizei
weitere Fotos von Tatverdächtigen der Elbchaussee-Ausschreitungen
präsentieren.
Die Pressemeldung ist ab sofort zur Veröffentlichung frei.
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