FAKT: Spionageverdacht bei OSZE-Mission

Folgender Text ist bei exakter Quellenangabe
„FAKT“ ab sofort zur Veröffentlichung freigegeben:

Der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa
(OSZE) droht eine Spionageaffäre. Nach einem Bericht des ARD-Magazins
„FAKT“ sind interne Dokumente der OSZE-Beobachtermission in der
Ukraine offenbar an den russischen Nachrichtendienst FSB abgeflossen.

Inhalt sind interne Berichte über besondere Vorkommnisse in den
ostukrainischen Rebellengebieten sowie die Kommunikation des
stellvertretenden Leiters der Mission, Alexander Hug. Auch
detaillierte Pläne von OSZE-Einrichtungen standen im Fokus. „FAKT“
liegt die Kopie eines Datenträgers vor, der sich nach Recherchen des
Magazins zuvor im Besitz eines russischen FSB-Mitarbeiters befand.

Darauf abgespeichert sind auch Kurzdossiers über OSZE-Mitarbeiter.
Diese enthalten u.a. private Informationen, wie
Charaktereigenschaften und Aufenthaltsorte der OSZE-Mitarbeiter in
der Ukraine. Besonders pikant: auch Einschätzungen zu deren
persönlichen Gewohnheiten und Vorlieben wurden in den Dossiers
erfasst. Zum Beispiel Details über bevorzugte Frauentypen,
Anfälligkeit für Alkohol und die finanzielle Situation.

Der stellvertretende Leiter der OSZE-Mission Alexander Hug zeigte
sich schockiert über die Datensammlung. Im „FAKT“-Interview kündigte
er interne Untersuchungen an: „Zu diesem Zeitpunkt können wir noch
nicht sagen, was genau passiert ist. Wir werden weitere Details
benötigen, um weiter in diesen Vorfall hineinzuschauen. Wir sind auch
sehr besorgt über jeglichen Verstoß gegen unsere Sicherheit, auch
über die von Ihnen gemachten Behauptungen. Wir nehmen die Sache
ernst. Aber wir brauchen weitere Details, damit wir die Angelegenheit
prüfen und gegebenenfalls geeignete Maßnahmen ergreifen.“

Nach Recherchen von „FAKT“ könnten die Dokumente von einem
Mitarbeiter der OSZE-Mission an russische Agenten weitergeleitet
worden sein. Darauf deuteten unter anderem die
Dokumenteneigenschaften hin.

Die Botschaft der Russischen Föderation in Berlin erklärte auf
„FAKT“-Nachfrage, Auskünfte dazu lägen außerhalb ihrer Kompetenz.

Deutschland beteiligt sich mit sechsundzwanzig OSZE-Beobachtern an
der internationalen Mission, deren Hauptaufgabe die Überwachung der
Waffenruhe zwischen ukrainischen Streitkräften und prorussischen
Rebellen ist. Laut OSZE wird im Schnitt täglich bis zu tausend Mal
gegen das Minsker Abkommen verstoßen.

Mehr dazu in „FAKT“, 17.07.2018 – 21.45 Uhr, im ERSTEN.

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