Ob die Platte einen Sprung hat? Nein, die Forderung
ist einfach eine Wahrheit, die man so unbegrenzt oft wiederholen
muss, wie die Bereitschaft, sie zu erfüllen, unbegrenzt niedrig ist:
Fluchtursachen bekämpfen, nicht Flüchtlinge. Keine Fluchtursachen,
keine Flüchtlinge – ist doch nicht so schwer zu begreifen. Das fängt
bei (bewaffneten) Konflikten an, geht über den Klimawandel bis hin
zur ungleichen Verteilung von Wohlstand. Man will keine
Kriegsflüchtlinge haben? Beendet die Kriege. Klimaflüchtlinge gehen
schon gleich gar nicht? Haltet den Klimawandel auf.
Wirtschaftsflüchtlinge haben hier nichts zu suchen? Sorgt für ein
gerechtes Wirtschaftssystem. Das kann doch gar nicht klappen! Wer so
antwortet, ist nicht nur völlig fantasiebefreit, es ist auch
unerklärlich, woher eine solche Weisheit stammt. Denn versucht hat es
schlicht und einfach noch keiner. Schlicht und einfach, weil
Empathie, Gerechtigkeit und Ressourcenschonung in den bisherigen
Weltordnungen nicht vorgesehen waren und, so wie es aussieht, auch
absehbar nicht sein werden. Denn während dieser Planet ungebremst
gegen die Wand gefahren wird und die Gattung Mensch jegliche
Humanität ablegt, beschäftigt man sich lieber mit so wahnsinnig
wichtigen Errungenschaften wie – dem autonomen Fahren etwa. Ein
Bruchteil der Energie nicht in diesen Mumpitz gesteckt, sondern in
die Lösung wenigstens eines drängenden Problems … Autos müssten
Flüchtlinge sein.
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